Rilkes:“Der Schauende“

Seit ich in Waldorf-Schulzeittagen wöchentlich mein von meiner Epochenlehrerin mir eigens zugedachtes Gedicht vs. Mantra vor versammelter Klasse aufsagen durfte, und mir Selbiges dadurch gleichsam in Fleisch und Blut eingeschrieben wurde, bin ich von Gedichten aller Art zumeist fasziniert. Auch wenn viele Gedichte rein rationell nicht immer leicht entschlüsselbar sind, so versprühen doch die Klangfarbe der gewählten Wörter und der eigene Rhythmus der Sätze eine unverkennbare, besondere Melodie (Frequenz) vs. Magie, welche eine Ahnung von zarten Andeutungen und Inhalt des Werkes geben und auf ganz besondere Weise die Seele berühren können. Eines meiner lieb gewonnenen Gedichte ist das Gedicht „Der … Continue readingRilkes:“Der Schauende“

Das Tier im Menschen

Ich kenn‘ da so Affen,die’s anders nicht schaffen,ihr Leben zu packen,die haben so Macken, nach unten zu treten,nach oben zu buckeln,sich dort profilieren,den Rest ignorieren, sie können’s nicht lassen,uns stets zu belehren,sie meinen’s stets „gut“,ist schwer sich zu wehren. Auch kenne ich Tiger,welch‘ seltene Krieger,‘das ist jene Sorte,die kämpfen mit Worte, die handeln meist weise,nicht immer sind’s Greise,die nie sich erheben,auch wenn sie grad schweben. die sich mal verrennen,so manche verbrennen,und Sicherheiten aufgeben,um nach Freiheit zu streben. Zum Schluss möcht‘ nicht klagen,doch die Affen haben meistens das Sagen.Nein, nicht erst seit heute,nein, das war schon immer,doch in heutigen Tagen,die Affen, … Continue readingDas Tier im Menschen