Vom Begriff des „Tiefen Staates“

Anker-Uhr_Wien

Erst mit Beginn der sogenannten „Corona Pandemie“ ist der Begriff des „Tiefen Staates“, zu engl. Deep State – vielfach auch „die Kabale“ oder „das Spinnennetz“ genannt -, erstmalig so richtig in mein Bewusstsein gedrungen. Während ich seit meiner Jugend einige Polit-Affären, Skandale und kriminelle Machenschaften wahrnehmen konnte, in denen Politik, Hochfinanz und Großunternehmer involviert waren, war mir stets klar, dass die medial ausgeschlachteten Skandale nur die Spitze eines Eisberges sein können. In den betroffenen Berichten war oft von im Hintergrund agierenden geheimen Bünden, von dunklen Hinterzimmern und von sich bedeckt haltenden Strippenziehern, die kaum öffentlich in Erscheinung treten, die Rede. Vor allem der Lucona Skandal mit dem ominösen Club 45 und die Noricum Affäre sind mir da in Österreich noch lebhaft in Erinnerung geblieben.

Mit Mitte Zwanzig kam mir erstmalig das Gedankengut eines sogenannten „Tiefen Staates“ in Form eines Buches mit Titel „Geheimgesellschaften und ihre Macht im 20. Jahrhundert“ von Jan Helsing alias Jan Udo Holey in die Hände, welches kuriose Theorien vertrat, die mich zwar zum Nachdenken brachten, aber schlussendlich so unfassbar und absolut neu waren, dass ich dem Buch alsbald dem bekannten Stempel der „Verschwörungstheorien“ verpasste. In besagten Buch war natürlich von den Freimaurern, von allmächtigen Familienclans wie den Rockefeller, den Rothschilds und dem Bankensystem der Hochfinanz, den Protokollen der Weisen von Zion und sogar von einer VRIL-Ufotechnologie die Rede. Grundsätzlich war ich ja mein ganzes Leben für unterschiedlichste Anschauungen zugänglich bzw. offen und war daher nie ein Mensch, der generell nur in eine Richtung denkt. Die im genannten Buch zitierten Themen schienen mir dann aber doch zu phantastisch und zu weit hergeholt zu sein und sind laut verlinkten WIKIPEDIA-Einträgen eindeutig in die rechte Ecke der Verschwörungstheorien zu stellen.

Zum Begriff des „Tiefen Staates“ findet sich in der nachfolgend zitierten online WIKIPEDIA-Enzyklopedie folgender Eintrag:

Staat im Staate, auch Tiefer Staat (englisch deep state), ist ein negativ besetztes politisches Schlagwort, das illegale oder illegitime Machtstrukturen innerhalb eines Staates bezeichnet.

Die zumeist verdeckte Macht geht von Gruppen aus, die sich tatsächlich oder angeblich gegenüber der Regierung eines Staates nicht oder nur eingeschränkt loyal verhalten und ihren eigenen Gesetzen gehorchen.

Der Begriff wird regelmäßig im Rahmen von Verschwörungstheorien verwendet und meint dann zumeist, dass die Regierung fremdgesteuert oder machtlos sei.

WIKIPEDIA; Suchbegriff: „Tiefer Staat“

Laut Wikipedia handelt es sich also wiederum eindeutig um einen Begriff der „Verschwörungstheoretiker“.
Stutzig macht allerdings der fett markierte Absatz, welcher – für sich genommen – jedenfalls auf die allermeisten Großunternehmen im „globalen Dorf“ zutreffen dürfte. Wie sonst ist erklärbar dass bspw. genannte „Multis“bei unglaublichen jährlichen Gewinnen in den meisten Fällen wenig bis kaum Steuern bezahlen (durch besondere Steuermodelle, int. Gruppenbesteuerung, Gewinnentnahme etc…) – zuletzt wurde ja bekannt dass Amazon Europe bei unglaublichen Gewinnen im „Corona-Jahr 2020“ eine beachtliche Steuergutschrift erhalten hat – und „Normalsterbliche“, bei zunehmender Belastung und Stress in der Arbeitswelt, immer weniger Geld im Börserl haben. Auch der letzte Absatz des WIKIPEDIA-Eintrages zum „Tiefen Staat“: „der Begriff meint, dass die Regierung fremdgesteuert oder machtlos sei“, ist allein schon durch das Prinzip der Supranationalität von int. Organisationen wie bspw. der Europäischen Union (EU), der Afrikanischen Union (AU) oder der Organisation Südostasiatischer Staaten (ASEAN) in vielen Fällen gegeben, wobei der markante Einfluss von Lobbyisten auf derartige Organisationen und deren Gesetzgebung ausser Frage stehen dürfte.

Der Wikipedia-Enzyklopedie ist weiter zu entnehmen, dass die Bezeichnung „Staat im Staat“, als Vorläufer des „Deep State“, auf das Ende des 18. Jahrhunderts zurück geht . Schon bei der Entstehung des Begriffs „Staat im Staat“ bestand eine enge Verstrickung mit Verschwörungstheorien. Zu jener Zeit betrafen die Theorien hauptsächlich „Verschwörungsphantasien“, welche im Zusammenhang mit dem Bund der Freimaurer standen. Auch der Vorwurf dass der bayrische Illuminatenorden bereits den Staat unterwandert hätte, fällt in jene frühe Zeit. Tatsächlich gestaltet sich die Recherche zum Begriff des „Tiefen Staates“ mühsam und endet zumeist bei dem vorher genannten „Todschlag-Argument“ Verschwörungstheorien.

Um nun den Begriff von der vermeintlich „dunklen Seite“ der Verschwörungstheoretiker zu beleuchten, möchte ich einen weiteren „Vater moderner Verschwörungstheorien“, David Icke, zu Wort kommen lassen, welcher im Zusammenhang mit dem „Tiefen Staat“ in seinen diversen Büchern regelmäßig vom „Spinnennetz“ spricht. Dabei soll es sich um eine weitläufige Verflechtung von Geheimdiensten und Geheimbünden, Teile des Militärs, Großunternehmen, Banken, das Bretton-Woods-System, die Bilderberg-Gruppe, die Trilaterale Kommission, der Club of Rome, NGO’s und anderen, in der Öffentlichkeit sichtbaren und unsichtbaren, Organisationen handeln, welche auf unterschiedlichen Ebenen innerhalb des Netzwerkes miteinander verbunden sind und nach dem „Need to know-Prinzip“ agieren und kooperieren, sodass die größeren Zusammenhänge nur einer ganz kleinen Minorität innerhalb des Netzwerkes bekannt sind. Nachfolgend verlinke ich ein diesbezügliches Youtube-Interwiev mit David Icke:

Gerade in Zeiten der „Corona-Pandemie“ ist der Begriff „Deep State“ in Medien jenseits des MainStream omnipresent. In diesem Zusammenhang ist regelmäßig zu lesen, dass groben Einschätzungen nach ungefähr 1/3 – 2/3 der Weltbevölkerung mittel- oder unmittelbar für den sogenannten „Deep State“ arbeiten bzw. deren verlängerte Arme darstellen, um deren Agenda umzusetzen. In einem anderen Bericht einer prominenten österr. Tageszeitung – die sich selber wohl das Prädikat „Qualitätsjournalismus“ geben dürfte – , bin ich darauf gestoßen, dass der ursprünglich englische Begriff des „Deep States“ wiederum aus den Vereinigten Staaten stammen soll, und vor allem von den Trump-Anhängern und -Wegbegleitern ins Leben gerufen wurde, um eine künstliche Bedrohung des Präsidenten Trump durch eine Allianz aus Medien, Geheimdiensten, Diplomaten, der Wall Street, Silicon Valley und Teilen der Industrie – kurz Deep State – zu fingieren.

Schlussendlich hat meine kleine Recherche sicherlich mehr Fragen aufgeworfen als Antworten geben können, wenngleich für mich persönlich ausser Frage steht, das viele „Multis“, der „Digital Finanzielle-Komplex“, „Big-Pharma“, „Big-Media“ sowie andere Weltorganisation wie etwa das Weltwirtschaftsforum weit mehr Geld und/oder Macht und damit die Möglichkeit politischer Einflussnahme bündeln, als dies einzelne Staaten jemals tun könnten.

Nebenbei sei erwähnt, dass die meisten Recherchen vs. Links in diesem Beitrag auf Wikipedia-Einträge zurückgehen, die in den diversen Suchmaschinen interessanterweise immer auf Top-Platzierungen anzutreffen sind. Mitbegründer selbiger Online Enzyklopedie ist Jimmy Wales, welcher vor Wikipedia den Posten eines Vorstandes der Young Global Leaders des Weltwirschaftsforums (WEF) inne hatte – ein Schelm wer hier Zusammenhänge erkennen will, gar böses denkt…

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